IMKERN IM HERBST

#schlawienerKLÄRT

Am meisten zu tun hat jeder Imker im Frühjahr und dann im Sommer, wenn es zuerst heißt, dem Bienenvolk ein optimales Wachstum zu ermöglichen und dabei das Schwärmen zu verhindern, danach dann den Honig zu ernten, die Honigwaben zu entdeckeln und den Honig zu schleudern.

Doch natürlich stehen auch im Herbst einige Aufgaben auf der To-Do Liste eines Imkers. Wie etwa das Einwintern des Bienenstands. Dabei gibt es einige wichtige Dinge zu beachten … #schlawienerKLÄRT

Was machen die Bienen im Herbst?

Ab der Sommersonnwende beendet das Volk sein Wachstum und ca. ab August bereiten sich die schlawiener-Bienen auf den Winter vor. Die ab jetzt schlüpfenden Bienen werden zum Großteils Winterbienen, die anders als die Sommerbienen bis in das Frühjahr überleben.

Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, durch Einlagern des restlichen Winterfutters sowie durch das Heizen im Winter das verkleinerte Bienenvolk gut durch den Winter zu bringen.

Die Bruttätigkeit der Bienen geht mit sinkender Temperatur immer mehr zurück und die Königin beendet mit dem ersten Nachtfrost die Eilage. Die Bienen sammeln sich in einer sogenannten Wintertraube, in der sie sich gegenseitig wärmen und von den Futterreserven zehren.

Was macht der Imker im Herbst?

Bekämpfung der Varroamilbe:

schlawiener Roland am Dach des Wiener Volkstheaters

schlawiener Roland am Dach des Wiener Volkstheaters.

Nach der Letzten Ernte wird das Bienenvolk erstmals im Jahr von der Plage der Varroa-Milben befreit. Das kann mit dem Verdampfen von Ameisensäure erfolgen. Oder aber – wie bei den schlawiener-bienen – durch komplette Brutentnahme (denn in der Brut sitzen besonders viele Varroa-Milben) und anschließender Verdampfung von Oxalsäure (gegen die auf den Bienen aufsitzenden Milben).

Währenddessen und bis dahin schätzen wir den Befall der Bienenvölker mit der Varroamilbe durch Zählung der abfallenden toten Milben, die einen Rückschluss auf die Gesamtmenge der Milbe erlaubt. Bei Übersteigen einer Schadschwelle muss erneut behandelt werden. Angesichts der hohen Dichte von Bienenvölkern in Wien kommet es im September zumeist zu einer Reinfektion mit Milben, der wir mit Ameisensäure begegnen.

Nach dem ersten Nachtfrost stellt die Bienenkönigin die Eilage ein. Das heißt, 21 Tage später schlüpft die letzte Biene und mit ihr ggf. noch ein paar Milben. Diese werden dann, also rd. 3 Wochen nach dem ersten Nachtfrost, mit verdampfter Oxalsäure abgetötet, wodurch das Bienenvolk mit wenig bis keinen Milben in das neue Jahr starten sollte.

Vereinigen von mehreren Bienenvölkern

Schwache Völker die es höchstwahrscheinlich nicht über den Winter schaffen, werden spätestens im Oktober aufgelöst, indem sie mit starken Völkern vereinigt werden. So kann man etwa ein Volk dass auf nur wenigen Waben in einer Zarge sitzt, auf ein stärkeres Volk aufsetzen, um so mehr Bienenmasse in einem Volk für das Überleben über den Winter zu haben.

Für alle die sich jetzt fragen was bei zwei Völkern mit den nun auch zweimal vorhandenen Bienenköniginnen passiert, erst einmal: gut mitgedacht!

Die zwei aufeinandertreffenden Bienenköniginnen werden nämlich, wie es in der Natur so ist, miteinander kämpfen bis sich zeigt, wer die Stärkere und somit neue und einzige Bienenkönigin wird. Die schwächere Bienenkönigin wird von der stärkeren Königin totgestochen. #restinbees
Ab dann gibt es im Bienenvolk nur mehr das Pheromon der einen Königin, mit dem diese ihr Volk zusammenhält.

Das Winterdichtmachen des Bienenstocks

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Bienen gut und sicher durch den Winter kommen, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen die es als Imker zu beachten gilt:

– Sind die Deckel der Bienenstöcke gut befestigt?
Falls nicht, kann man sie sicherheitshalber mit einem Betonziegel oder einem schweren Stein beschweren, damit der Deckel auch bei starkem Wind nicht wegfliegen kann.

– Sind alle Fluglöcher eingeengt?
Mit eingeengten Fluglöchern wird im Spätsommer und Herbst sowohl das Eindringen von Wespen erschwert, als aber auch das Eindringen fremder Bienen – zu dieser Zeit werden Bienen nämlich räuberisch und starke Völker plündern sonst die Vorräte schwächerer Völker.

– Macht es Sinn ein Mäusegitter anzubringen?
Vor allem für Bienenstöcke die fast direkt auf der Wiese stehen, wie etwa unsere Bienenstöcke im Garten des Priesterseminars im 9.Bezirk Wiens. Ein Mäusegitter hindert Mäuse daran, über das Flugloch, also die Tür des Bienenstocks, in den verlockend warmen Bienenstock zu gelangen und sich dort an den Honigvorräten zu laben.

– Haben die Bienen genug Vorräte?
Nur wenn das Bienenvolk genug Honigvorräte und Eiweißfettzellen angelegt hat, schaffen sie es auch gut durch den Winter.

Die Vorbereitung auf die Weihnachtszeit

Weihnachten steht vor der Tür, und somit die Zeit, in der durchschnittlich am meisten Honig konsumiert und gekauft wird. Deswegen sind auch wir von schlawiener honig im Herbst damit beschäftigt, Honiggläser zu etikettieren, Kerzen aus Bienenwachs herzustellen und den ein oder anderen Weihnachtsmarkt mit unseren Produkten unsicher zu machen.#staytuned